Community Nursing bleibt ungesichert: Warum die Steiermark endlich Stabilität braucht
Community Nursing gilt als eines der erfolgreichsten Modelle für wohnortnahe Pflege – und als echte Entlastung für Angehörige, Gemeinden und das Gesundheitssystem. Trotzdem bleibt die langfristige Absicherung in der Steiermark aus. Die Landesregierung verlängert die Förderung nur um ein weiteres Jahr. Die Grünen zeigen auf, warum das Modell gerade jetzt gestärkt werden müsste und welche Folgen die Unsicherheit für Betroffene hat.
Ein Angebot, das Menschen direkt erreicht
In vielen Gemeinden sind Community Nurses längst unverzichtbar. Sie beraten, begleiten und helfen Menschen, möglichst lange selbstbestimmt zu Hause zu leben – ein Grundpfeiler moderner Pflegepolitik. Dass die Finanzierung erneut nur kurzfristig gesichert ist, sorgt daher für Verunsicherung bei Fachkräften und Betroffenen.
Grünen-Klubobfrau Sandra Krautwaschl betont, wie viel das Modell leistet: Es entlastet Familien, Gemeinden und das Gesundheitssystem spürbar. Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft sei diese Form der frühzeitigen Unterstützung unerlässlich.
EU und Bund unterstützen – das Land nutzt die Chance nicht
Gestartet wurde Community Nursing 2022 als EU-finanziertes Pilotprojekt. Anschließend stellte der damalige Gesundheitsminister Johannes Rauch über den Pflegefonds die weitere Finanzierung sicher, um einen Übergang in den Regelbetrieb zu ermöglichen. Die Voraussetzungen wären damit seit langem gegeben, um das Angebot dauerhaft abzusichern.
Die Grünen setzen sich von Beginn an dafür ein, Community Nursing im Pflege- und Betreuungsgesetz zu verankern – ein Schritt, der in anderen Regionen bereits als Vorbild gilt. Denn moderne Pflege funktioniert dann am besten, wenn sie vorbeugend, unkompliziert und möglichst wohnortnah organisiert ist.
Trotz klarer Vorteile und verfügbarer Mittel hat die Landesregierung bisher nicht gehandelt. Statt Stabilität zu schaffen, bleibt die Zukunft des Angebots erneut offen.
Klarer Bedarf – klare Rückmeldungen
Im Petitionsausschuss des Landtags schilderte diese Woche Beatrice Steiner-Pollheimer aus Hart bei Graz eindrucksvoll, wie viel Unsicherheit die jährliche Verlängerung auslöst. Viele Betroffene wüssten ohne die Community Nurses nicht, an wen sie sich wenden können – gerade dann, wenn Unterstützung am dringendsten gebraucht wird.
Die einseitige Stellungnahme der Landesregierung wurde von vielen als Zeichen gewertet, dass die Rückmeldungen aus der Praxis kaum berücksichtigt wurden.
Dabei sprechen die Vorteile des Modells eine klare Sprache:
- frühe Unterstützung statt später Kriseneinsätze
- Entlastung für Angehörige und mobile Dienste
- weniger Kosten für stationäre Versorgung
- mehr Lebensqualität direkt vor Ort
Was die Steiermark jetzt braucht
Für die Grünen ist klar: Community Nursing muss dauerhaft abgesichert und gesetzlich verankert werden. Dazu gehört auch, das Prinzip mobil vor stationär endlich mit Leben zu füllen.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, wie gut Community Nursing wirkt – und wie wichtig es für ein modernes Versorgungsnetz ist. Es fügt sich nahtlos in jene Konzepte ein, die eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung für die gesamte Steiermark skizzieren
Deshalb wurde Community Nursing auch im Grünen 6-Punkte-Plan „Gesundheit neu gedacht“ verankert – als zentraler Baustein einer modernen Versorgung. Wie das Gesamtkonzept aussieht, lesen Sie hier.
Viele Gemeinden haben bereits gezeigt, wie wertvoll Community Nursing im Alltag ist. Damit Menschen in der Steiermark weiterhin auf verlässliche, wohnortnahe Unterstützung zählen können, braucht es politische Entscheidungen, die Stabilität schaffen.

