PV-Ausbau auf Hallendächern: Grüne legen Konzept für Nutzung vor

PV-Ausbau auf bestehenden Flächen: Wie große Hallendächer zur Energiewende beitragen können

In der Steiermark entstehen immer mehr große Logistik- und Gewerbehallen – oft auf wertvollen Böden und mit enormer versiegelter Fläche. Gleichzeitig bleiben die dazugehörigen Dächer fast ungenutzt, obwohl sie ideale Standorte für Photovoltaik bieten. Die Grünen zeigen mit einem Konzept, wie diese Dächer künftig deutlich mehr zur regionalen Energieproduktion beitragen können – ohne zusätzlichen Flächenverbrauch und mit klaren Vorteilen für Betriebe und Gemeinden.

Große Dächer, großes Potenzial – aber noch zu wenig genutzt

Über hunderte Hektar an Gewerbeflächen werden in der Steiermark laufend bebaut. Viele dieser Dächer wären technisch perfekt geeignet, um große Mengen Sonnenstrom zu erzeugen. Trotzdem bleiben die Möglichkeiten oft ungenutzt – so auch beim neuen Hofer-Logistikzentrum in Lieboch, wo trotz massiver Versiegelung nur minimale PV-Flächen vorgesehen sind.

Ein Grund dafür liegt in der aktuellen gesetzlichen Vorgabe:
Derzeit müssen nur 6 Quadratmeter PV pro 100 Quadratmeter Dach- oder Bruttogeschossfläche installiert werden.
Für Großhallen ist das kaum mehr als ein symbolischer Beitrag.

„Viele Menschen fragen sich, warum große Hallen ohne nennenswerte PV-Flächen errichtet werden“, sagt Klubobfrau Sandra Krautwaschl. „Die Antwort liegt meist in der Gesetzeslage. Wir möchten sie so gestalten, dass gute Lösungen leichter möglich sind.“

Klare Regeln schaffen Sicherheit – und bringen die Energiewende voran

Ein Blick nach Baden-Württemberg zeigt, wie es gehen kann: Dort müssen auf neuen Gewerbe- und Wohngebäuden rund 60 Prozent der geeigneten Dachflächen für Photovoltaik genutzt werden. Das erleichtert Betrieben die Planung und stellt sicher, dass große Dächer konsequent für erneuerbare Energie eingesetzt werden.

Auch in der Steiermark setzen sich die Grünen seit Jahren dafür ein, bereits verbaute Flächen wie Parkplätze, Hallendächer oder Betriebsareale besser für PV zu nutzen. Die aktuelle Initiative knüpft daran an und orientiert sich an erfolgreichen Modellen anderer Regionen.

„Wenn Unternehmen wissen, woran sie sind, entsteht Bewegung“, so Krautwaschl. „Viele Betriebe wollen ihren Eigenstromanteil erhöhen. Eine klare Regelung hilft ihnen dabei – und uns allen beim Schutz der wertvollen steirischen Böden.“

Der neue Antrag im Landtag: Dachflächen voll ausnutzen

Der eingebrachte Antrag zeigt konkret auf, wie eine gesetzliche Lösung aussehen kann. Er fordert, dass bei Neu-, An- und Umbauten von Nicht-Wohngebäuden die maximal technisch mögliche PV-Anlagengröße verpflichtend vorgesehen wird – damit große Dächer endlich ihren Beitrag zur Energiewende leisten.
Zum Antrag

Der Antrag verweist auch darauf, dass großflächige Hallendächer oft dauerhaft un- oder untergenutzt bleiben, obwohl gerade diese Standorte für regionalen Strom, geringere Energiekosten und lokale Wertschöpfung ideal wären.

Warum die Nutzung bestehender Flächen so entscheidend ist

Besser genutzte Hallendächer…

  • schützen wertvolle Böden, weil keine neuen Freiflächen versiegelt werden,
  • erhöhen die regionale Stromversorgung und machen unabhängiger von fossilen Energieimporten,
  • schaffen lokale Wertschöpfung – von Planung bis Wartung,
  • und werden von der Bevölkerung weit stärker akzeptiert als großflächige Freiland-PV.

Mit klaren Regeln für Hallendächer kann die Steiermark einen großen Hebel nutzen, um saubere Energie direkt dort zu erzeugen, wo sie gebraucht wird – in Betrieben, Gewerbeparks und Logistikzentren. Die Initiative der Grünen ist ein konstruktiver Beitrag dazu, dass die Energiewende ressourcenschonend gelingt und gleichzeitig die Lebensqualität für alle Steirer:innen steigt