Wind­rad: Blau-Schwarz blo­ckiert Vor­zei­ge­pro­jekt

Wind­rad: Blau-Schwarz blo­ckiert Vor­zei­ge­pro­jekt

"Wenn das Land schon bei einem Windrad scheitert: Wie soll dann die Energiewende gelingen?"
Lambert Schönleitner
Kontrollsprecher

Seit über einem Jahr steht am Präbichl ein Windrad ohne Rotor – und das ausgerechnet wegen einer Blockade durch die landeseigene Energie Steiermark. Die Grünen hatten dazu schriftliche Anfragen an Landeshauptmann Mario Kunasek und Energie-Landesrätin Simone Schmiedtbauer eingebracht. Nun liegen die Antworten vor: Schmiedtbauer verweist auf Kunasek, Kunasek liefert eine inhaltsleere Nullmeldung. Für Grünen-Kontrollsprecher Lambert Schönleitner ist klar: „Wenn das Land schon bei einem einzigen Windrad scheitert – wie soll dann das vorhandene Potenzial der Windkraft in der Steiermark jemals gehoben werden?“

Der Betreiber der früheren Anlage – ein Windkraft-Pionier der ersten Stunde – wollte das ausgediente Windrad durch ein leistungsfähigeres ersetzen. Doch trotz identischem Standort ist der Weiterbau blockiert. Begründung: zu geringer Abstand zur Starkstromleitung. „Dass an exakt derselben Stelle jahrzehntelang eine Anlage problemlos gelaufen ist und nun jede Kompromisslösung verweigert wird, ist schlicht nicht nachvollziehbar – zumal der Abstand nur im Fall von Wartungsarbeiten beanstandet wird, nicht im laufenden Betrieb. Diese Blockadepolitik muss beendet werden. Es braucht einen pragmatischen Weg – sonst wird aus einem steirischen Pionierprojekt ein abschreckendes Beispiel“, sagt Schönleitner.

Der Grüne Abgeordnete hat sich die Situation gemeinsam mit NEOS-Mandatar Robert Reif vor Ort angesehen. Auch Reif zeigt sich ernüchtert: „Hier wird ein Projekt blockiert, das sauberen Strom direkt in die Region liefern wollte – offenbar nur deshalb, weil das Windrad nicht zum Konzernportfolio der Energie Steiermark gehört. Das ist energiepolitisch unverantwortlich.“ Und in Richtung Landesregierung: „Wozu hat das Land eine Beteiligung an einem Energieunternehmen, wenn es sich bei der Energiewende nicht aktiv einbringt?”

Grüne und NEOS werden nun das konkrete Gespräch mit der Landesregierung suchen, um das Projekt doch noch zu ermöglichen.

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Redaktion Die Grünen Steiermark