„Keine Landesförderungen mehr für die Wirtschaftskammer“
Lambert Schönleitner: „Landesgeld soll Menschen entlasten, nicht Funktionäre“
Während viele Steirer:innen mit steigenden Lebenshaltungskosten kämpfen, gönnen sich die Spitzenfunktionäre der Wirtschaftskammer saftige Gehaltserhöhungen – bis zu 55 Prozent mehr Bezüge für die obersten Kammerchefs, allein in der Steiermark. Für Grünen-Budgetsprecher Lambert Schönleitner ist das „ein Schlag ins Gesicht all jener, die derzeit jeden Euro zweimal umdrehen müssen“.
Auch die rund 6.000 Beschäftigten der Wirtschaftskammer profitieren – mit einer 4,2-prozentigen Gehaltserhöhung ab Juli. Schönleitner zeigt sich fassungslos „Wer sich in dieser Situation selbst Gehaltssprünge von 50 Prozent genehmigt, hat jedes Gespür für Verantwortung verloren.“
Gleichzeitig erhielt die Wirtschaftskammer laut aktuellem Förderungsbericht des Landes im Vorjahr 145.000 Euro an Landesförderungen – unter anderem für Wettbewerbe, Studien und Veranstaltungen. Schönleitner betont: „Diese Projekte sind teils sinnvoll, keine Frage. Aber eine beitragsfinanzierte Kammer, die sich selbst goldene Gehälter auszahlt, braucht keine zusätzlichen Steuergelder.“
Förderstopp statt Kürzungen bei Sozialem
Angesichts der angespannten Budgetsituation fordert der Grünen-Abgeordnete einen klaren Förderstopp für die Wirtschaftskammer.
Wer sich derart üppige Bezüge genehmige, könne Wettbewerbe und Preisverleihungen auch selbst finanzieren. Landesgeld gehört dorthin, wo Menschen entlastet werden – nicht dorthin, wo Funktionäre ohnehin bestens versorgt sind.
Mehr Transparenz: „Gläserne Kammern“ gefordert
Abschließend fordert Schönleitner mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit bei den Kammern: „Der gesamte Kammerstaat ist gefordert, endlich transparent, digital und zeitnah offenzulegen, wie die Mittel eingesetzt werden und wie die Gehaltsstrukturen tatsächlich aussehen.“
Die Steiermark könne hier mit gutem Beispiel vorangehen und damit verlorenes Vertrauen wiederherstellen.

