Bahn im Ennstal stärken: Grüne fordern rasche Korrekturen im ÖBB-Fahrplan
Der neue ÖBB-Fahrplan bringt Licht und Schatten für den Bezirk Liezen. Während Schülerzüge zurückkehren, drohen anderen Regionen spürbare Verschlechterungen. Die Grünen setzen sich dafür ein, dass Schwachstellen im Bahnnetz rasch behoben werden – für bessere Verbindungen, faire Chancen und eine starke Region.
Fahrplanwechsel mit Folgen für Schüler:innen und Pendler:innen
Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember kommt es im Bezirk Liezen zu deutlichen Veränderungen. Besonders betroffen sind die Schulstandorte Bad Aussee und Stainach-Pürgg: Künftig gibt es keine Zugverbindungen mehr, die rechtzeitig vor Unterrichtsbeginn ankommen. Auch der Schülerverkehr aus dem Ausseerland Richtung Stainach wird geschwächt.
Positiv ist hingegen, dass die ÖBB endlich wieder Schülerzüge zwischen Selzthal und Admont einsetzen. „Das ist ein wichtiger Schritt, aber nicht genug“, betont der grüne Verkehrssprecher Lambert Schönleitner. „Jetzt braucht es tägliche Tagesrandverbindungen ins Gesäuse und eine verlässliche Anbindung an Graz und Wien.“
Züge dürfen nicht an der Landesgrenze enden
Ein großes Problem bleibt das Fehlen durchgehender Regionalzüge über Bundesländergrenzen hinweg. Noch immer enden viele Züge aus dem Salzkammergut an der Landesgrenze – etwa in Obertraun –, statt bis Stainach-Irdning durchzufahren.
Der Grund: Während Oberösterreich solche Leistungen bestellt und finanziert, übernimmt die Steiermark bisher keine Bestellkosten für diese Strecke. „Das ist verkehrspolitisch rückständig“, so Schönleitner.
Abgestimmte Planung zwischen Ländern und ÖBB
Im Antrag der Grünen wird die Landesregierung aufgefordert, gemeinsam mit Niederösterreich, Oberösterreich, den ÖBB und dem Verkehrsverbund Lösungen zu erarbeiten. Ziel ist es,
- Regionalzüge über die Landesgrenze hinaus durchzubinden,
- tägliche Tagesrandverbindungen zwischen Selzthal und der Landesgrenze sicherzustellen,
- und die bestehenden Schwachstellen im Fahrplan umgehend zu beheben – insbesondere für Schüler:innen.
„Das Ennstal darf verkehrspolitisch nicht abgehängt werden. Gute Bahnverbindungen sind ein Stück Lebensqualität – für die Menschen, die hier leben, und für jene, die unsere Region besuchen“, so Schönleitner abschließend.
Wegfall der Abendverbindung trifft das Ennstal
Auch der Wegfall der EuroNight-Verbindung von Graz ins Ennstal sorgt für Ärger. Die Strecke Richtung München und Zürich wird künftig über die Koralmbahn geführt. Damit fällt die bisher einzige Spätverbindung aus der Landeshauptstadt weg – ein Problem für alle, die nach Abendterminen in Graz heimreisen wollen.
„Während andere Regionen von neuen Abendverbindungen profitieren, verschlechtert sich die Lage im Ennstal massiv“, warnt Schönleitner. Die Grünen fordern daher, dass eine Interregio-Verbindung als Ersatz geschaffen wird.

