B70 neu: Umwelt- und Finanz-Realität spricht gegen Straßenbauprojekt

„B70 neu“ finanziell und umweltrechtlich nicht machbar

"Eine Enteignung von Landwirten kommt für uns ganz sicher nicht in Frage."
Lambert Schönleitner

Graz, 26. August 2025 – Im Vorfeld des angekündigten Infoabends zur „B70 neu“ rechnen die Grünen damit, dass in Kürze ein positiver UVP-Bescheid ergeht. „Wir kennen solche Entscheidungen in erster Instanz der steirischen UVP-Behörde FA 13 – sie haben in der Regel wenig juristische Substanz und halten qualitativen Einsprüchen kaum stand. Es ist zu erwarten, dass man versucht, den enormen Ackerbodenverlust und das belegte Hochwasserproblem zu ignorieren. So haben steirische Umweltbehörden im letzten Jahrhundert entschieden“, sagt Grünen-Mobilitäts- und Budgetsprecher Lambert Schönleitner.

Unterstützung für Betroffene

Für Schönleitner ist eine Umsetzung weder umweltrechtlich noch budgetär realisierbar. „Sobald der UVP-Bescheid vorliegt, werden wir ihn genau analysieren. Wir werden die Projektgegner bis zur letzten Instanz unterstützen. Die ersten Schritte dafür sind bereits eingeleitet“, betont Schönleitner.

Finanzielle Realität

„2025 hat die Landesregierung fast eine Milliarde Euro mehr an Schulden gemacht. Wer in dieser Lage ein Straßenprojekt im mindestens hohen zweistelligen Millionenbereich verspricht, während das Land beim bestehenden Straßennetz nachweislich auf einem Sanierungsrückstau von 500 Millionen Euro sitzt, handelt völlig verantwortungslos“, kritisiert Schönleitner. Zusätzlich würden enorme Finanzierungs- und Erhaltungskosten entstehen.

Verkehrspolitisch rückwärtsgewandt

„Mehr Straßenkapazitäten bedeuten nicht weniger Probleme, sondern mehr Verkehr. Sollte das planerisch völlig veraltete Projekt weiterverfolgt werden, wird noch mehr Verkehr nach Graz gezogen“, erklärt Schönleitner.

Lösungen für die Region

Wer täglich mit Lärm, Verkehr und Unsicherheit konfrontiert ist, will zu Recht eine rasche spürbare Entlastung. Schönleitner verweist auf das im Landtag eingebrachte Konzept zur Verbesserung der Bestandsstrecke: getrennte Geh- und Radwege, sichere Querungen, wirksamer Lärmschutz und Beschränkungen für den Durchzugs-Schwerverkehr.

Realistische Lösungen – keine Enteignungen

Der Infoanend darf kein Ort für falsche Hoffnungen sein. Es braucht realistische Lösungen – die ‚B70 neu‘ gehört sicher nicht dazu. Eine Verbesserung der Bestandsstrecke hingegen kann rasch umgesetzt werden und würde die Menschen vor Ort spürbar entlasten.
Abschließend betont Schönleitner: „Eine Enteignung von Landwirten kommt für uns ganz sicher nicht in Frage.“

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Redaktion Die Grünen Steiermark